ALFRED K. LAMOTTE ist interreligiöser Universitätskaplan, Meditationslehrer und Dozent für Philosophie und Weltreligionen, hat Abschlüsse von der Yale University und dem Princeton Theological Seminary.
Er ist Autor von vier Gedichtbänden bei Saint Julian Press. Zusammen mit der Künstlerin und Umweltschützerin Rashani Réa hat er vier weitere Kunst- und Gedichtbände geschrieben.
Seine Gedichte wurden in mehreren Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht.  Er lebt mit seiner Frau Anna und seinen liebevollen Freunden, den goldhaarigen Vierbeinern Emerson an der Küste der Salish Sea in der Nähe von Seattle, WA, USA.

OTTO K. RAICH  findet Fred`s  Gedichte, die bisher nur im englischen Original erhältlich sind, wunderschön.
Allesamt sind sie Perlen, die in uns die Erinnerung an unsere wahre Heimat, jenseits der äußeren Umstände, und doch mittendrin, wachzurufen vermögen.
Darum hat er aus Fred`s umfangreichen Werk Texte und Gedichte ausgewählt, ins Deutsche übersetzt und ist dabei, im Verlag Saint Julian Press ein Buch herauszugeben:

Die Taverne des Erwachens – Gedichte zur Meditation
Das Buch wird bilingual Englisch / Deutsch als Taschenbuch und als e-book im Buchhandel (und auch hier auf dieser Seite) erhältlich sein.

Erscheinungsdatum ca Mai/ Juni 2024,
Preis Taschenbuch (ca 190 Seiten) steht noch nicht fest, ca 22,00 Euro plus Versandkosten.

Leseproben:

Die einfachste Meditation (Seite 1)

“Einatmen mit dem ganzen Körper, Ausatmen mit dem ganzen Körper.” ~Buddha, Satipatthana Sutra

Dieser Körper ist das Tor zum Jetzt, der Weg, der vom abstrakten Schatten zur strahlenden Empfindung führt.
Die Empfindungen im Körper sind kostbare spirituelle Juwelen, die erwecken, was ist.
Die einfache Empfindung des Atems, der durch meinen Körper aufsteigt und fällt,
bringt mich von den Träumen der Vergangenheit und der Zukunft zurück auf den festen Boden der Gegenwart.
Atmen ist das reinste Gebet.
Im Gewahrsein des Atems lösen wir die Kluft zwischen Geist und Körper,
Himmel und Erde, dem vorgestellten Ideal und der Wirklichkeit auf.

 

Ich bin der Weg (Seite 3)

Der von einem Weg spricht
ist bereits verloren.
Der nach einem anderen sucht
ist immer einsam.
Christus sagt, Ich bin der Weg,
die Wahrheit, und das Leben.
Es ist nicht die Stimme
eines antiken palästinensischen Rabbiners,
sondern deine Stimme,
der Schrei Ich Bin
aus dem goldenen Innersten deines Körpers.
Du bist der Weg,
geatmet von der Wahrheit,
pulsierend mit dem ewigen Leben
dieses Augenblicks.
Woher ich das weiß?
Ich lernte es von der Stille
einer Herbstrose
die in meinem Garten aufblüht.
Ich hörte es von einer Raupe
die den ganzen Winter über
tiefer, immer tiefer in die Puppe sinkt,
und dabei ihr Mantra singt:
“Frühling.”

 

Einladung in die heilige Dunkelheit (Seite 39)

Dunkelheit ist nicht die Abwesenheit von Licht.
Dunkelheit ist der Schoß des Lichts.
Dunkelheit ist nicht böse,
sondern das tiefste Gute.
Dunkelheit ist nicht Verzweiflung,
sondern der Frieden, in dem die Freude beginnt,
ein verborgener Samen, selbst-entfaltend.
Eine Knospe ist in Dunkelheit gehüllt
um ihre goldenen Blütenblätter zu schützen
vor dem Frost,
eine Kokonpuppe ist in Dunkelheit eingesponnen
um seine Regenbogenflügel zu bewahren
vor dem Sturm,
deine Tränen im Schatten geborgen
um zu reifen, ehe sie fallen.
Feucht und fruchtbar, die Leere.
Hier, die Sterne leuchten, weil
die Schwärze zwischen ihnen überläuft.
Wird die Sonne nicht neu erschaffen
am längsten Abend des Jahres?
Der Neumond ein Embryo
schwebend in heiliger Stille,
Leuchten umhüllt vom Ungesehenen,
Schwangerschaft der Nacht?
Ehre den Schmerz deiner Verzweiflung.
Fühle die Dunkelheit atmen und sich regen
in deinem Bauch, dort unten,
wohin du nicht gehen willst.
Lass die Ausatmung dich dorthin führen,
die Einatmung stimmt dich ein
auf den Puls des Göttlichen Nichtwissens.
Dunkelheit ist nicht die Abwesenheit
sondern die Mutter
des Feuers.

 

Tee mit der Zen–Lady (S 127)

“Manchmal bin ich zu faul
zu meditieren”, sagte sie.
Ich sagte: “Vielleicht ist
tief in die Faulheit eintauchen
deine Meditation.”
Sie nippte ihren grünen Tee,
nicht leise, sondern mit einem Schlürfen
der Dankbarkeit.
“Was mich betrifft”, sagte ich,
“Ich bin ein Poesie-Penner.
Ich kann mich nicht dazu bringen
irgendetwas Sinnvolles zu tun.”
“Vielleicht ist
tief in die Nutzlosigkeit eintauchen
deine Meditation”, sagte sie.
Ihr Tee war so subtil
und klar gebrüht,
dass ich ihn kaum schmecken konnte,
und ich wusste nicht, wie Ich
diesen Wabi-Schlürfer aus
Satori-Soheit machen sollte.
Mein Versagen brach in Gelächter aus,
dann in eine Träne der Dankbarkeit.
Plötzlich, ohne es zu wollen,
genossen wir eine atemlose Stille
die in gewisser Weise den Mond polierte,
den Planeten in Zärtlichkeit tauchte,
die Sorgen auflöste
von zehntausend Kreaturen,
und die Sterne nach Hause führte
in ihre vollkommene Ruhe.
Wir tanzten in der Leere
in den Augen des anderen.

 

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