Die aktuellen Ereignisse in Israel / Palästina und in Ukraine / Russland und in vielen anderen Krisenherden lassen lösen Bestürzung und Trauer und auch ein Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht aus.

Was kann man tun, um zum Frieden beizutragen, lautet wieder große Frage.

Wie kann es gelingen, zum einen das ganze Geschehen in mitfühlender Weise im Herzen zu halten, dabei Verständnis für alle Parteien zu üben, und gleichzeitig im Rahmen seiner Möglichkeiten möglichst gut zu handeln?

Wir wollen 2 Impulse anbieten, mit dem Thema Frieden in der so kriegerischen Welt persönlich umzugehen:

Impuls 1 – Frieden kann nicht „gemacht“ werden

Text-Auszug vom Artikel „Peace can not be made” von Fred Lamotte

Impuls 2 – Eine neue Meditationsanleitung in mp3 Format

The Great Bell Chant – End of suffering


Impuls 1: Frieden kann nicht gemacht werden.

Aus dem Text  „Peace can not be made”, im Original auf English erschienen von Fred Lamotte auf dessen Blog Uradiance, übersetzt von Otto Raich.

Ich kann keinen Frieden schaffen, denn ich bin Frieden. Frieden wird nicht gemacht, er wird geweckt. 

“ Frieden ist nicht Antikrieg. Anti funktioniert nicht. Gegen Israel zu sein, wird den Palästinensern keine Gerechtigkeit bringen. Gegen den Islam zu sein, wird die Christen nicht sicher machen. Gegen die Rechte zu sein, wird die Linke nicht überzeugender machen. Gegen die Reichen zu sein, wird den Armen nicht zum Wohlstand verhelfen. Gegen den Krieg zu sein, wird keinen Frieden bringen. Anti polarisiert nur unsere Energie und schürt unsere Konflikte. 

Ich muss weder für noch gegen jemanden sein. Ich muss mein eigenes Sein transformieren, damit ich Liebe atmen kann, ich muss mein eigenes Bewusstsein erweitern, damit ich beide Seiten des Konflikts umarmen kann.

Mein Weg zum Frieden ist nicht das Marschieren auf der Straße, sondern das Eintauchen in die Stille des Herzens, wo eine neue Art von Energie erwacht. Frieden beginnt, wenn die innere Kraft der Shakti entzündet ist und eine Quelle göttlichen Lichts freisetzt. Dann, wenn mein eigener Kelch überläuft, kann ich Frieden in die Welt gießen.

Es spielt keine Rolle, ob ich diese Energie Agape, die Vergebung Christi, Metta, das Mitgefühl Buddhas, oder Prema, die Gnade Krishnas, nenne. Der Name der Liebe spielt keine Rolle. Liebe ist keine Ideologie oder ein politischer Standpunkt. Liebe ist die Kraft der Schöpfung. Liebe erleuchtet das Bewusstsein, durchdringt das Nervensystem und strömt in die Welt. Die Kraft dieser allumfassenden Liebe ist sehr subtil, denn sie ist kein Tun, sie ist ein Sein.

Wenn eine Mutter über Kinder im Sandkasten wacht, ergreift sie nicht Partei, wenn sie sich streiten. Sie bezeichnet nicht das eine Kind als gut und das andere als böse. Sie umhüllt beide mit ihrer Liebe, wartet geduldig und flüstert: „Kämpft so lange, wie ihr müsst. Wenn ihr fertig seid, mache ich euch etwas zu essen.“ Wenn wir Frieden in unserer Gemeinschaft wollen, müssen wir die mitfühlende Neutralität einer Mutter entwickeln. 

Wenn die Sternenwesen auf die Menschheit auf der Erde blicken, auf unsere endlosen Kriege und politischen Streitigkeiten, sind sie weder dafür noch dagegen, und sie mischen sich nicht ein. Sie schauen mit allumfassender Weisheit zu und warten darauf, dass wir erwachsen werden. Wenn wir Frieden auf der Erde wollen, müssen wir das geduldige Bewusstsein eines Sternenwesens entwickeln.“

Soweit die Worte von Fred Lamotte.
Ob das „nicht Partei ergreifen“ immer richtig ist, bzw ob mir das immer gelingt, da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Volle Übereinstimmung habe ich mit dem Ansatz, dass der wichtigste und allererste Schritt zum Frieden in mir selbst liegt, mich möglichst oft mit dem Innersten, der Stille im Herzen zu verbinden, aus dem heraus zu handeln und diese Frequenz ganz natürlich auszustrahlen.

Impuls 2 – Eine neue Meditationsanleitung in mp3 Format

The Great Bell Chant – End of suffering

Die Kraft der Meditation liegt in der mühelosen Entdeckung des Raums zwischen den Gedanken, um die Gedanken herum und in den Gedanken – der Stille des Raums innerhalb der Fata Morgana. Diese Stille zu schmecken, ist die erste Übung des Friedenmachens.

In den Plum Village Praxiszentren auf der ganzen Welt, jene Zentren, die vom Weisheitslehrer Thich Nhat Hanh gegründet wurden, wird jeden Tag der Gesang der Großen Glocke gesungen.

Wir haben eine Meditationsanleitung, basierend auf dem The Great Bell Chant erstellt und im mp3 Format aufgenommen. 

Im ersten Teil hörst Du die Meditation in Deutscher Sprache (übersetzt und angeleitet von Otto Raich) 
und dann ohne Unterbrechung im zweiten Teil das Original in Englischer Sprache gelesen von Thich Nhat Hanh und gechantet von Bruder Phap Niem im Zentrum Plum Village.

Du findest diese Meditation auf unserer Homepage unter Ressourcen/ Download/ Audio zum direkt anhören oder auch als Free – Download

LINK zur The Great Bell Chant Meditation.

An dieser Stelle auch noch der Hinweis auf die Metta Meditation, die Meditation der liebenden Güte, auch diese ist unter demselben Link abspielbar bzw als Free-Download erhältlich. Dem historische Buddha wird das Zitat zugeschrieben: „Die Metta Meditation beruhigt den Geist und erweicht das Herz“.

LINK zur Metta Meditation

Wenn Du die Great Bell Meditation oder die Metta Meditation in Gemeinschaft praktizieren magst, dann gibt es dafür bei uns im Zentrum für Achtsamkeit, Yoga und Meditation jeden Montag Abend um 20:05 die Gelegenheit dazu. Die Meditation findet immer Hybrid statt, also ONLINE und in Präsenz.

LINK zu den Terminen Gemeinsam Meditieren

Text: Otto Raich

Bilder:
Titelbild: Magdalene–“Choose Peace”, 2021 © Sue Ellen Parkinson https://www.sueellenparkinson.com
Bild The Great Bell Chant: Plum Village Homepage https://plumvillage.org